Wandern ist eine besonders nachhaltige Form des Reisens, sie beinhaltet ein intensives Naturerlebnis sowie die unmittelbare Begegnung mit Menschen und ihrer Kultur.
Europäische Fernwanderwege fördern die Begegnung von Wanderern unterschiedlicher Generationen und sozialer Herkunft sowie von Einheimischen mit „fremden“ Besuchern.
Der europäische Weg E 8 beginnt in Irland, führt durch England, die Niederlande, Deutschland, Tschechien und die Slowakei. An der Grenze zur Ukraine endet der markierte Weg. Es existiert eine Lücke in der Ukraine und in Rumänien, aber der letzte Teil des Weges in Bulgarien erreicht sein Ziel an der Küste des Schwarzen Meeres.
Im Jahr 2005 erarbeiteten Günther Krämer vom Netzwerk Weitwandern, Dr. Dagmar Everding, die Vorsitzende von Ostwind e. V., und Ihor Dydytsch von Eco-Hal-Ostwind den Entwurf eines Weges aus, der im Bereich der ukrainischen Karpaten einen Teil der Lücke füllt. In den Sommern 2006 und 2007 testete eine Gruppe deutscher Wanderer die neue Route. Teilweise wurde die Gruppe von Vertretern ukrainischer Umweltorganisationen begleitet sowie von ukrainischen Wissenschaftlern und ihren Studenten. Das Wandern über den Karpatenkamm und den Besuch kleiner Karpatendörfer möchten wir auch Menschen aus Westeuropa ermöglichen, um den ökologischen Tourismus in den Karpaten zu fördern.
Der Weg im Bereich der ukrainischen Karpaten berührt die letzten ursprünglichen Urwälder Europas. Zunehmend interessieren sich die Teilnehmer an Ostwind-Wanderungen für diese Urwälder, nicht zuletzt weil im Jahr 2011 die UNESCO-Kommission dem bestehenden Buchenurwald-Erbe der Welt in den Karpaten einen deutschen Anteil hinzufügte.
So entstand die Idee einer Europäischen Urwaldroute, die sowohl die Urwälder des Welterbes durch eine Weitwanderroute verbindet als auch dazwischen liegende Urwälder bzw. Urwald-Entwicklungen. Die Europäische Urwaldroute soll ein Projekt der nachhaltigen Regionalentwicklung sein, das ökologisch engagierte und kulturell aufgeschlossene Menschen in Europa zusammenführt.